Tätigkeit

Brancheninformation von SSFV, GARP, IG, SFP, ARF/FDS und SFA

Nach rund zweijährigen Verhandlungen in der Paritätischen Kommission (PK) konnte schliesslich eine Einigung zwischen dem Arbeitnehmer:innenverband SSFV und den Produzierendenverbänden Gruppe Autor:innen, Regisseur:innen, Produzent:innen GARP, IG Unabhängige Schweizer Filmproduzenten, Swiss Film Producers SFP sowie Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz ARF/FDS und Swissfilm Association SFA über eine Anpassung der Löhne für organisatorische, künstlerische und technische Mitarbeiter:innen (Wochenengagement) gefunden werden.

Die Verbände haben gemeinsam eine neue Richtlohnliste verabschiedet, die rund 80 Berufe in Lohnkategorien in einer neuen Struktur organisiert. Die durchschnittliche Lohnanpassung im Vergleich mit den bisherigen Löhnen, die seit 2009 bestehen, beträgt 6.9%.

Ziel der neuen Richtlohnliste ist die Herstellung einer berufsgruppenübergreifenden Lohngerechtigkeit und die Abbildung der aktuellen Berufsrealität. Aufgrund der Umstrukturierung der Liste und der neuen Einordnung der Berufe in Lohnkategorien wirkt sich die Lohnanpassung nicht für alle Berufe in gleichem Masse aus.
Die Einordnung der Berufe in die Lohnkategorien orientiert sich an den lohnrelevanten Kriterien (Budgetverantwortung, Personalverantwortung, künstlerische, gestalterische, technische und organisatorische Verantwortung sowie Ausbildung und berufliche Vorkenntnisse).
Die Verhandlungen in der Paritätischen Kommission zu den Richtlöhnen Wochenengagement konnten am 4. Dezember 2024 abgeschlossen werden. Die neue Richtlohnliste tritt am 1. Januar 2025 in Kraft. Die Verbände haben beschlossen, mit dieser Liste während zwei Jahren Erfahrungen zu sammeln und die Gespräche im 1. Quartal 2027 wieder aufzunehmen und über allfällige Lohnanpassungen zu verhandeln.

https://www.ssfv.ch/de/arbeiten-im-film/richtloehne-wochenengagement

Die ständerätliche Kulturkommission WBK will die so genannte «Lex Netflix» nicht komplett verwässern und hält an einer Investitionspflicht von 4% fest. Das ist der einzig richtige Weg, um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren, denn die meisten Länder Europas kennen bereits vergleichbare Pflichten.

Wer Filme zeigt, soll auch in Filme investieren: Das ist der Sinn des neuen Filmgesetzes, das der Bundesrat vorgeschlagen hat. Demnach sollen künftig auch Streaming-Plattformen sowie ausländische Werbefenster einen Anteil ihrer Einnahmen ins Schweizer Filmschaffen investieren.

Die vom Bundesrat vorgeschlagenen 4% sind dabei im internationalen Vergleich nicht hoch, aber fürs Schweizer Filmschaffen enorm wichtig: «Wenn die Nachbarländer bedeutsame Investitionsverpflichtungen kennen, die Schweiz aber nicht, dann sind wir Schweizer Filmschaffenden benachteiligt und werden im Prozess teils von Beginn an vergessen», sagt Elena Pedrazzoli, Co-Präsidentin GARP Gruppe Autoren, Regie, Produktion. Dass die zuständige Ständeratskommission eine Investitionspflicht von 4% stützt, ist deshalb höchst erfreulich, meint auch Roland Hurschler, Geschäftsführer ARF Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz. 

Der Gesetzesvorschlag geht nun als nächstes in den Ständerat und danach zurück in den Nationalrat, der sich letzten Herbst noch für eine deutliche Abschwächung und eine Investitionspflicht von lediglich 1% ausgesprochen hatte. Die Schweizer Filmschaffenden hoffen, dass sich die Räte auf die Intention des Bundesrats besinnen und dafür sorgen, dass das Schweizer Filmschaffen nicht benachteiligt wird. Denn: «Gerade für Serien sind wir auf internationale Koproduktionen angewiesen – diese lassen sich oft nicht alleinig mit Schweizer Budgets stemmen», sagt Jean-Marc Fröhle, Filmproduzent und Co-Präsident der IG unabhängige Schweizer Filmproduzenten.

«Die vom Bundesrat vorgeschlagene Investitionspflicht würde die Branche dabei unterstützen, sich der internationalen Konkurrenz zu stellen und auch mehr Produktionen zu exportieren», ist Heinz Dill, Präsident SFP Schweizerischer Verband der Filmproduzenten, überzeugt, «und das erst noch ohne Steuergelder, sondern dank international üblichen Abgaben.”

ARF-FDS, Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz
GARP, Gruppe Autoren Regisseure Produzenten
IG, unabhängige Schweizer Filmproduzenten
SFP, Schweizerischer Verband der FilmproduzentInnen

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